Die erste Froschlackenregatta

 

Die erste Froschlackenregatta des HPS-Studierendenteams am 2. Juni 2017 war ein voller Erfolg. Bei angenehm warmen Wetter haben sich 13 wackere Studierende eingefunden, um sich bei der ersten internen Regatta am Waldschacher Teich zu messen. Um faire Bedingungen herzustellen, wurden die 2er-Teams und Boote ausgelost. Nach 4 Wettfahrten wurden die Sieger gekürt. Wir bedanken uns dabei recht herzlich bei der Firma Suntours und beim Café Centraal, die tolle Preise zur Verfügung gestellt haben.
Sebastian hat die Eindrücke dieses Tages aus der Sicht eines Segelneulings anschaulich geschildert:
Segeln in der Steiermark, sowas geht ?
Es ist der 2.6. 2017.
Meine Reise zum Waldschacher Teich beginnt mit Warten im Stau. Ich werde mich verspäten.
Es ist ein drückender schwüler Sommertag. Meine Vorfreude hält sich in Grenzen, Angesicht
dessen, dass ich gleich auf einem Teich für die Fischzucht erste Runden in einer Nussschale
drehen darf. Später wird man mir sagen, es handle sich um ein kenterbares, aber nicht
sinkbares Boot. Na das sind aber ganz famose Aussichten.
Die Autobahn verlassen und über die Landstraßen zum See. Ich kam nicht umhin, zu
bemerken, wie schön es hier doch ist. Zugegeben, meine Stimmung hebt sich.
Ich sehe den Teich. Schwarze Wolken am Horizont und windstärke Null Komma Josef. Die
Boote der anderen Regattateilnehmer gleichen einem Seekriegsschauplatz von 19 Hundert
nur ohne mystisch klassizistisch angehauchte Romantik.
Ich schüttle Flo, dem Bootsverleiher, die Hand und Felix. Er ist mein Segelkompane.
Mit versierten Handgriffen macht er im nu das Boot, Verzeihung, die Jolle klar.
Ich stehe daneben und schaue fasziniert zu.
Sein Enthusiasmus war ansteckend. Dass kein Wind wehte, schien ihn nicht zu kümmern.
Wir begeben uns zu den anderen an die Boje, den Startpunkt.
Die Durchsage verkündet: „3 Minuten bis zum Start.“ Da kommt Wind auf. Wir führen jetzt
Wenden durch. Ein Manöver.
Dabei drehen wir die Spitze durch den Wind und fahren vom Wind weg. Man sagt, man fällt
ab.
2 Minuten bis zum Start. Auch wenn der Wind kaum spürbar ist, so ist da doch ein
Wettkampf. Die Wenden werden geübter und ich verwechsle schon bald nicht mehr die
Leinen.
Felix lauert, wartet, taktiert. 50 Sekunden.
Es erinnert an Formel 1, dieses Warten auf Grün. Das Abpassen des richtigen Zeitpunkts,
diese Boje anzusteuern, ja anzugreifen und die gedachte Startlinie direkt zu überqueren.
Ein Storch fliegt knapp an uns vorbei. 10 9 8… Der Moment ist da. Wir sind am besten weg
gekommen. Aber viel Vorsprung haben wir nicht. Es gibt gerade nur eine Aufgabe. Das
Vorschotsegel spannen, bis Felix das Kommando zur Wende gibt.
Der Moment ist da. Die andern Teams hinter uns, lassen sich noch Zeit bis zur Durchführung
ihres Manövers. Sie haben aufgeholt. Da, der Dreh und Angelpunkt, die zweite Boje nähert
sich.
Es wird eine Halse durchgeführt, und diesmal bewegt sich das Heck durch den wind. Doch
die anderen sind auch da. Zentimeter nur neben uns. Wir werden unsere Ideallinie verlieren.
Unser Vorsprung ist weg.
Als das Boot mit der Nummer drei an uns vorbeizieht. O Fortuna. Schallendes Gelächter und
eine Tiroler Beleidigung folgen, begleitet von Winken.
Der Wind trifft jetzt auf unsere Rücken. Wir spannen das Haupt- und das Vorsegel so, dass es
an Schmetterlingsflügel erinnert. Daher auch die Bezeichnung Butterfly.
Felix klappt das Schwert ein.
Das brauchen wir nur zum stabilisieren bei Seitenwind, um den Kurs zu halten. Jetzt kostet
uns das bloß Geschwindigkeit, erklärt er.
Donnergrollen kündigt einen auffrischenden Seitenwind an. Auf diesem Teich muss man
wohl auf alles gefasst sein. Wir hängen uns rein; Sitzen auf der Wind zugewandten Seite des
Bootes. Nicht noch kentern auf der Zielgeraden.
Das nächste Donnern hallt uns nach, auf den letzten Metern.
Wir fahren auf dem vorletzten Platz ein. Eine Regatta ist eben nach dem Start noch nicht
entschieden. Das Boot ist rund und das Spiel hat 90 Minuten.
Wir haben alles gegeben. Es war doch so knapp.
Es wird gegrillt, getrunken, Seglertrinksprüche.
Ich bin überrascht. Für alle, die reinschnuppern möchten und vorher noch nicht viel mit
Segeln zu tun hatten, ist dies zu empfehlen. Aber auch für den geübteren Segler, ist es
durchaus noch eine Herausforderung. Auf diesem Teich herrschen wirklich eigene
Bedingungen; es bietet genügend Möglichkeiten an der Technik zu arbeiten und sich
auszuprobieren.
Nach Yachtclub und Ledersesseln mit älteren Herren in Blauen Jacketts sucht man hier
vergebens. Da sei man an die nächste Kreuzfahrt verwiesen.
Es ist ein noch sehr frischer und dynamischer Verein. Ein Verein in dem man seine
Vorschläge ohne festgefahrene Vereinsstrukturen einbringen kann. Einen Verein den jeder
engagierte Teilnehmer mitgestalten kann.
Mein Vorschlag für Paintballkanonen auf den Schiffen einmal im Monat, ist noch in der
Abstimmung!