Am 11. Oktober machten sich Manuel, Leo und Rainer auf den Weg zum Gardasee, um beim Seascape Cup 2017 mit zu segeln. Bei Nebel und eisigen Temperaturen machten wir die plan B, die neue Seascape 18 von Manuel, für die 8-Stundenreise startklar, welche reibungslos verlief. Kurz wurde in Lienz gestoppt, um bei einem guten Wienerschnitzel unsere Batterien aufzuladen.
Als wir den Gardasee das erste Mal erblickten, waren wir begeistert von der Kulisse. Es ist eine wunderschöne Gegend und wir waren gierig drauf das Boot ins Wasser zu lassen. Auf Grund der späten Ankuft mussten wir dies auf den Folgetag verschieben. Wir hatten auch Schwierigkeiten ein Lokal mit geöffneter Küche zu finden: Wir wohnten etwas außerhalb von Malcesine und dort war es wie ausgestorben. Gott sei Dank hatten noch ein Hotel mit einem Restaurant offen, bei denen wir etwas zu Essen bekamen.
Am nächsten Tag in der Früh ging es endlich ins Wasser mit dem Boot! Leider hat der Wind zuerst nicht mitgespielt und wir mussten uns in Geduld üben. Nach einer guten Jause kam dann der Wind und wir konnten ein wenig für die Regatta trainieren. Dabei kristallisierten sich auch schnell unsere Gegner heraus, die wir während der Regatta unbedingt schlagen wollten. Nach erfolgreichem Training gab es abends das offizielle Skipper-Breafing: 2 Langstrecken und 10 technische Rennen waren geplant, sowie eine zusätzliche Speed Challange, bei der es darum ging innerhalb von 500 Metern die schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit zu erzielen.
Am ersten Regattatag ging es dann bereits um 9 Uhr los und es schien wieder wenig Wind zu sein. Die erfahren Segler allerdings behaupteten, dass der Wind schon noch kommen wird, doch ganz konnten wir dies nicht glauben. Kurz vor der ersten Wettfahrt legte der Wind richtig los und wir machten uns bereit für unsere erste Langstrecke. Bei ca. 20 kn Wind begann ein spannendes Rennen, welches wir nach gut drei Stunden als 13. bei wenig Wind beendeten.
Mittags gab es auf Grund des fehlendes Windes eine kurze Pause uns ein kühlendes Getränk (noch kein Bier! – das hat uns der Skipper verboten). Am frühen Nachmittag drehte der Wind um 180° und kam nur sehr leicht zurück. Gerade genug um ein Rennen zu starten. Also ging es hinaus und es begann das erste technische Rennen. Nach dem Start teilte sich das Feldauf zwei Seiten auf, doch wir entschieden uns als einziges Boot in der Mitte zu bleibent. An der Luvboje waren wir plötzlich Zweiter und Manuel versprach uns ein Essen, falls wir unter den Top fünf ins Ziel kamen. Die Motiviation war daraufhin noch größer! Als die Wettfahrt bei der nächsten Luvboje verkürzt gewertet wurde gingen wir als Vierte ins Ziel, juhu! Die Freude war sehr groß und der Ehrgeiz wurde noch größer. Top 10 Ergebnisse waren unser Ziel am nächsten Tag.
Um Punkt acht am nächsten Morgen kam wieder der typische Nordwind und war etwas stärker als am Vortag. Vor der Regatta fuhrend wir deshalb unseren Speed Run, was einfach nur Wahnsinn war! Was dieses Boot aushält! Über 16kn war unser Top Speed. Einfach Wahnsinn. Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Start der ersten Wettfahrt an diesem Tag, welchen wir leider etwas verschlafen haben. Gut, dass es ein Massenfrühstart war. Der zweite Start war zwar nicht wirklich besser, doch durch unsere Motivation kämpften wir uns vor auf den 9. Platz vor. Die zweite Wettfahrt dieses Tages wurde leider durch eine kleine Kollision überschattet. Im Down Wind halste das luvliegende Boot auf Vorrangbug und wir hatten zu wenig Zeit zu reagieren. Es kam zu einer Berührung, schwerer Schaden konnte allerdings verhindert werden. Das wichtigste war natürlich, dass keine Person zu Schaden gekommen ist. Für unsere zu späte Entlastung (1-Drehung) wurden wir nach einer langen Protestverhandlung mit einer Disqualifikation (DSQ) belohnt/bestraft.
Für die letzte Wettfahrt an diesem Tag mussten wir uns noch einmal konzentrieren und versuchen den Vorfall vergessen. Was uns mehr oder weniger gelungen ist: wir kamen als 10. ins Ziel. Am späten Nachmittag wurde eine weitere Wettfahrt bei schwachen und drehenden Windverhältnissen gestartet. Dieses Mal passierten uns viele Fehler und wir konnten „nur“ den 12. Platz erreichen.
Am letzten Tag legte der Wind nochmal deutlich zu. Wir versuchten also wieder unseren Speed Run zu verbessern. Es war wieder großartig, doch ging uns schon etwas der Mut aus, was wahrscheinlich auch dazu führte, dass wir am Ende nur 14. in dieser Wertung wurden (aber mit einem Schnitt von 12,82kn!) Leider fehlte uns am diesen Tag noch die nötige Routine im Bootshandling und die Ergebnisse waren etwas enttäuschen für uns (Platz 16 und 14). In der letzen Wettfahrt wollten wir nochmal alles geben. Der Start war sehr gut und wir waren wieder im vorderen Feld dabei. Nach der ersten Down Wind entschieden wir uns links raus zu fahren. Das hintere Boot schickte uns immer weiter hinaus, also konnten wir nicht mit dem Feld mitwenden und mussten durch eine Optimisten (= eine Bootsklasse) – Regatta. Die Kinder zeigten sich von unserem deutlich größeren und schnellerem Boot nur wenig beeindruckt. Trotz der nicht optimalen Kreuz konnten wir die Wettfahrt mit einem versöhnlichen 8. Platz beenden. Die Freude war riesig und das anschließende Bier schmeckte sehr gut!
Am Ende wurden wir 14. von 23 Booten und wir waren nur 8 Punkte vom 10. Platz entfernt. Unser Ziel das beste österreichische Boot zu sein haben wir geschafft, und wir hatten einen geniale Zeit und wirklich schöne Segeltage.